Es hat einige Anläufe gebraucht, ehe der Förderantrag für das Projekt „Tango im Schloss“ von Celia Millan bewilligt wurde. Immer wieder waren Einzelheiten unklar und Kosten noch nicht final geklärt. Die größte Frage jedoch war: Kann das in Köthen funktionieren? Eine Tangonacht und davor sogar noch zwei Workshops? Gibt es dafür genug Publikum? Celia Millan, die aus Dessau kommt und dort und in anderen Orten Deutschlands Tangoevents veranstaltet, war immer überzeugt davon und hielt an der Idee fest: Der Tango soll nach Köthen kommen.

Und wie er gekommen ist, er ist eingeschlagen. Nach Bekanntgabe der Workshop-Termine flatterten umgehend die Anmeldungen von begeisterten Tänzerinnen und Tänzern aus der Region ein. Auch viele neugierige und mutige Anfänger meldeten sich an. Das Interesse war so groß, dass leider nicht alle kommen konnten, die kommen wollten. Die Teilnehmerzahl musste limitiert werden, da genug Platz zum Tanzen die Voraussetzung für einen guten Tanzkurs ist.

Um 15 Uhr am 20. April begann Celia Millan gemeinsam mit Michael Zabel, der ebenfalls aus Dessau kommt, den Anfängerkurs und führte die neuen und erfahrenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Kunst des Tango ein. Schritt für Schritt  und Drehung für Drehung wuchsen Begeisterung und Selbstbewusstsein. Am Ende des ersten Kurses wurde deutlich, wo die Reise hingehen soll. 

Nach einer kurzen Pause folgte um 17 Uhr der Kurs für Fortgeschrittene mit Celia und dem in Berlin lebenden Tänzer Benjamin Galian. Der Argentinier erklärte auf Spanisch, was zu tun ist und Celia übersetzte die Anweisungen. Konkrete Ansagen und eine Prise Humor machten das Lernen zu einer wahren Freude. Das tänzerische Niveau wuchs im Laufe des Tages und entwickelte sich zum Höhepunkt – der Milonga. 

Bis spät in die Nacht tanzten die Gäste der Abendveranstaltung zur Musik, die Szene-DJ Jörg Buntenbach auflegte. Das Veranstaltungszentrum war ein Ort der Konzentration und Eleganz an einem leidenschaftlichen Abend. Tango im Schloss war ein voller Erfolg und die Gäste waren sich einig: In Köthen braucht es mehr davon.